Raab / Oster: Cochem braucht ein Verkehrskonzept – Lebensqualität und Tourismus in Einklang bringen

„Es geht voran und ich freue mich sehr, dass in dieser Woche die elektronischen Poller in der Stadt Cochem errichtet werden“ sagte Heike Raab, Staatssekretärin und Landtagskandidatin. Diese Maßnahme werde den starken Verkehr in der Cochemer Innenstadt in der kommenden Saison regulieren helfen. Gleichzeitig müssten die Anwohner der Oberstadt die Sicherheit haben, dass sie vom Pflegedienst erreicht werden können oder zum Arzt oder Einkaufen fahren oder auch Feriengäste die Unterkünfte in der Oberstadt anfahren dürften. Dies habe der Stadtbürgermeister zugesagt.

„Die verkehrliche Situation war im Sommer 2020 stark angespannt“, erläuterte der verkehrspolitische Sprecher der SPD Fraktion Benedikt Oster „das hatte mehrere Gründe, zum einen war es in der Rückbetrachtung eine sehr starke Tourismussaison, dann war die Moselstrecke wegen der Baumaßnahmen zwischen Cochem-Cond und Valwig nur einseitig befahrbar und natürlich die Baumaßnahmen an der neuen K18. Die Vollsperrung der alten Stadtwaldlinie wird voraussichtlich noch zwei Jahre dauern. Insgesamt fördert das Land Rheinland-Pfalz alleine diese Baumaßnahme mit 1,4 Mio Euro, die Kosten für die Baumaßnahme (Coc Valwig) betragen rund 3,7 Mio Euro.“ Beide SPD Politiker zeigten sich erleichtert, dass es zwar bisweilen chaotische Zustände auf dem Marktplatz gegeben habe, aber keine nennenswerten Vorfälle bei dem Menschen zu Schaden gekommen seien.

Der Verkehr werde nun von der Stadt aus mit den elektrischen Pollern reguliert. Jedoch regten Heike Raab und Benedikt Oster an: „Cochem braucht eigentlich ein umfassenderes und nachhaltiges Verkehrskonzept mit einem Parkleitsystem und einem Park-and-Ride-Angebot. Mobilität ist und bleibt wichtig in einer touristischen Region, jedoch darf die Lebensqualität nicht beeinträchtigt werden und es müssen auch die Bedürfnisse der Einheimischen berücksichtigt werden.“ Der meiste Verkehr, der den städtischen Bereich stark belastet, sei Parksuchverkehr. In anderen touristischen Zentren habe man erfolgreich Parkleitsysteme eingeführt und auch mit Park-and-Ride-Parkplätzen und kleineren Shuttle-Bussen die Parkplatzknappheit besser in den Griff bekommen. „Ich habe mir einige solcher Konzepte angeschaut, die sind natürlich nicht eins zu eins auf Cochem übertragbar, aber man kann sich die ein oder andere Idee mal anschauen und prüfen, ob sie auch an der Mosel funktionieren würde.“, so Heike Raab. Die beiden SPD Politiker richteten hier einen klaren Appell an die Verbandsgemeinde und Bürgermeister Wolfgang Lambertz. Die hauptamtliche Verwaltung sollte die Stadt tatkräftig unterstützen, ein solches Konzept zu beauftragen und zu entwickeln.

Beide sind sich außerdem sicher, dass die steigende Zahl an E-Bikes in einem zukunftsfähigen Verkehrskonzept berücksichtigt werden müsse. Oster: „Immer mehr Leute sind mit E-Bikes unterwegs. Es ist vor allem für unseren Tourismus wichtig, dass wir die Infrastruktur verbessern. Der Stadt Cochem wurde schon in Aussicht gestellt, dass Ladestationen gefördert werden zu dem sollte Ausbau von Radwegen weiter vorangetrieben werden.“