Überraschungsbesuch: Malu Dreyer macht Stipvisite in Pünderich
Ganz privat machte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Wochenende einen Ausflug in den Moselort Pünderich. Heike Raab, Staatssekretärin, Benedikt Oster, MdL und Karl Heinz Simon, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zell, zeigten ziemlich stolz ihre Heimat. Die Mosel ist auch Urlaubsland, daher wollte Malu Dreyer hautnah erleben, wie in Gastronomie und Tourismus und Vereinsleben nach Corona wieder anlaufen.
„Eine schöne Gelegenheit die Auswirkungen der Corona-Pandemie im persönlichen Gespräch auf Vereine, Hoteliers und den Tourismus zu erspüren“, sagte Malu Dreyer. Bei Wahrung aller Hygiene- und Abstandsregeln besuchte die Ministerpräsidentin zuerst die Pündericher Jugend.
Der Jugendclub Pünderich ist der älteste noch bestehende Jugendclub in Rheinland-Pfalz und wurde im Jahr 1976 unter anderem von Karl Heinz Simon gegründet. Nach den Gesprächen im Freien, führte der Vorsitzende des Vereins, Alexander Zimmer, seine Gäste einzeln durch die Räumlichkeiten und erzählte von Aktivitäten und dem Engagement der Jugendlichen im Ort. Der Jugendclub zählt knapp 300 Mitglieder und gehört zu den aktivsten Vereinen im Ort. „Fast alle, die irgendwann aus dem Jugendalter rauskommen, bleiben trotzdem im Verein, um die nachfolgenden Generationen zu unterstützen. Wir haben daher einen ganz tollen, generationenübergreifenden Zusammenhalt.“, so der Vorsitzende Alexander Zimmer. Aber auch am Vereinsleben sei die Corona-Krise nicht spurlos vorbeigegangen: „Seit den ersten Lockdown-Maßnahmen haben wir unsere Aktivitäten vorübergehend eingestellt.“ Sonst träfen sich die Jugendlichen mehrmals im Monat im Jugendclub. Auch stehe noch nicht fest, ob die geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr stattfinden könnten, erzählt Zimmer. Dennoch stehe der Verein auf guten Füßen und könne die Krise ohne bisher absehbare Probleme überstehen.
Anschließend traf Malu Dreyer, die Winzer vom Riesling-Kartell. 2015 schlossen sich die Jungwinzer Markus Busch, Dominik Busch, Johannes Busch, Matthias Lay, Nico Simonis und Tobias Dahm zusammen, um dem Mosel-Riesling ein modernes Image zu verleihen und junge Menschen für ihre Weine zu begeistern. Im Jahr 2018 gewannen die Winzer mit ihrer Kartell-Cuvée die Auszeichnung „Germanys Coolest Wine“. Im Gespräch mit der Ministerpräsidentin erzählten auch die Winzer von den Auswirkungen durch die Einschränkungen der letzten Monate. Das Gästegeschäft sei ausgefallen, an starken Wochenenden wie Ostern sei dies spürbar gewesen. Zugenommen habe dafür der Onlineversand. „Die Leute waren viel zu Hause und haben sich daher unsere Weine bestellt, um sie in den eigenen vier Wänden zu genießen.“ erzählt Matthias Lay. Dominik Busch ergänzt: „Leider sind die Weinfeste hier im Ort ausgefallen, an denen wir ansonsten natürlich viel Wein verkaufen.“ Dennoch seien die Maßnahmen richtig gewesen. Da der Tourismus nun wieder anlaufe, seien die meisten Winzer mit einem blauen Auge davongekommen.
Im Hotel Zur Marienburg war Malu Dreyer in Begleitung ihres Ehemannes Klaus Jensen zu Gast bei der Familie Burch. Der Familienbetrieb besteht in der vierten Generation. Im Jahr 2017 wagte Rudi Burch den mutigen Schritt und baute ein modernes Hotel mit 25 Zimmern. Den Familienbetriebt führt er gemeinsam mit seiner Frau Andrea und den Töchtern Stefanie Schmitz und Maria Kiesewetter. Besonders Gastronomen und Hoteliers hatten mit den Corona-Einschränkungen zu kämpfen. Die Monate, in denen Übernachtungsbetriebe nun schließen mussten, sind an der Mosel für gewöhnlich bereits sehr gut besucht. Malu Dreyer hörte sich mit großem Interesse die Sorgen und Zukunftspläne von Familie Burch an. Umsatzeinbußen seien nur schwierig wieder reinzuholen, für Betriebe hatte die Landesregierung daher ein Soforthilfe-Paket beschlossen, das Gewerbetreibenden zugute kam. Gastronomen und Hoteliers seien aber glücklich, dass die Maßnahmen nun gelockert werden. Familie Burch erzählt, dass das Geschäft nach den Lockerungen gut angelaufen sei.
Ein Highlight des Dorfrundgangs war auch die alte Moselfähre, ein absoluter touristischer Magnet. Der Fährmann setzte die kleine Gruppe zum anderen Moselufer über, die sich auf zur Marienburg machte und den wunderschönen Ausblick auf das Moseltal genoss.
Malu Dreyer zieht ein positives Fazit: „Die Mosel ist eine wunderschöne Region, Pünderich ein ganz besonderer Ort. Das Vereinsleben ist sehr vielfältig, hier übernehmen schon die jüngsten viel Verantwortung, das ist vorbildlich. Die Hoteliers, Gastronomen und Winzer bieten erstklassige Tourismusangebote. Es freut mich, dass viele Familienbetriebe Nachfolger mit modernen Ideen haben und daher gut für die Zukunft aufgestellt sind.“